Chiharu Shiota: Die Seele zittert“, Ausstellung vom 11. Dezember 2024 bis 19. März 2025, Grand Palais, Paris
Chiharu Shiota, geboren in Osaka, lebt aber in Berlin, ist eine weltberühmte Künstlerin, bekannt für ihre großformatigen Fadeninstallationen, oft in Rot, Schwarz und Weiß. Ihr Thema ist das Leben selbst: Zeit, Zugehörigkeitsgefühle, Träume und Erinnerungen. Shiota’s Inspiration entspringt oft persönlichen Erfahrungen oder Emotionen, die sie auf universelle menschliche Themen wie Leben, Tod und Beziehungen ausweitet. Sie hat das Konzept von Erinnerung und Bewusstsein neu definiert, indem sie alltägliche Gegenstände wie Schuhe, Schlüssel, Betten, Stühle und Kleider sammelt und zu großen Fadenstrukturen verarbeitet. Mit ihren Installationen erforscht sie das Gefühl einer „Präsenz in der Abwesenheit“, präsentiert aber auch persönliche Gefühle in ihren Skulpturen, Zeichnungen, Performance-Videos, Fotografien und Leinwänden.
Die über 1.200 Quadratmeter große Ausstellung bot ein einfühlsames Erlebnis. Mit sieben großformatigen Installationen, Skulpturen, Fotografien, Zeichnungen, Performance-Videos und Archivdokumenten bot die Ausstellung den Besuchern die Gelegenheit, sich mit Shiotas Karriere vertraut zu machen, die sich über zwanzig Jahre erstreckt.
Zuerst wollte sie Malerei studieren, hatte dann aber das Gefühl, dass in diesem Medium schon alles gesagt sei. Sie entschied sich dann für ein Studium der Performance-Kunst bei Marina Abramovic in Berlin. Ihre Fadeninstallationen entwickelten sich nach und nach: Für sie ist das Schaffen mit Faden wie „Zeichnen im Raum“. Diese Ausstellung ist die erste Retrospektive der Künstlerin in Frankreich. Sie wurde gemeinsam mit dem Mori Art Museum in Japan organisiert.
Ich hatte mehrere Ausstellungen von Chiharu Shiota in Berlin gesehen (siehe meinen Blog „Chiharu Shiota im Museum der bildenden Künste Leipzig“, veröffentlicht am 21.2.2022; „Chiharu Shiota – Beyond Memory“, Installation im Gropiusbau Berlin, 10.5.19, und „Chiharu Shiota | Uncertain Journey“ in der Galerie Blain/Southern in Berlin, 26.9.2016), daher war mir das Werk gut bekannt. Die Retrospektive zu sehen war eine gute Erfahrung, um einen Überblick über 20 Jahre ihres Schaffens an einem Ort zu haben.
Paris, als „Kulturhauptstadt“, schenkte dieser Ausstellung große Aufmerksamkeit, und wir hatten das Glück,morgens früh genug im Grand Palais zu sein, sodass wir die Ausstellung ohne große Besuchermassen sehen konnten. Dennoch fand ich die Ausstellungen, die ich zuvor gesehen hatte, insofern besser, als ich eine emotionalere Verbindung zu den Werken aufbauen konnte.
Alles in allem war es eine sehr schöne Erfahrung, letzten Februar in Paris zu sein und vier wichtige Textilausstellungen zu sehen. Ich muss noch über Louvre Couture schreiben, die allererste Modeausstellung im Louvre, die diesen Sommer noch bis zum 21 Juli, 2025
